Bad Liebenstein

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Bad Liebenstein

Bad Liebenstein, im nordwestlichen Thüringer Wald gelegen, kann als ältestes Heilbad Thüringens auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. So wurde das Heilbad als Sommerresidenz der Meininger Herzogsfamilie überregional bekannt und später größter Herzkurort der DDR.

Die Ursprünge der heutigen Stadt Bad Liebenstein gehen zurück bis in das 14. Jahrhundert. Im Tal der Grumbach, am Fuße der heutigen Burgruine entstanden zu dieser Zeit die ersten Bauernsiedlungen. Im 16. Jahrhundert entstand eine weitere Siedlung an der Stelle, wo die Quelle entsprang, die den Anwohnern als „Suerborn“ (Sauerbrunnen) bekannt war. Diese Quelle gab der Siedlung auch ihren Namen. Im Jahr 1801 wurden die Dörfer Suerborn und Grumbach zu einer Gemeinde vereinigt. Der neu entstandene Ort erhielt den Name der Burg: Liebenstein.

Die Ursprünge des Heilbades sind im 17. Jahrhundert zu finden, wo Herzog Bernhardt I. von Sachsen Meinigen nach dem Tode von Ernst dem Frommen erste bequeme Wohnungen für Kurgäste erbauen sowie den Brunnen neu einfassen und überdachen ließ. Als 1680 das Schloss Altenstein an das Herzogtum Sachsen Meinigen fiel, begannen die ersten Planungen zum Bau einer Sommerresidenz. Im weiteren Lauf der Geschichte entstanden in Liebenstein große Hotels und Kurheime und Liebenstein erlangte mit seiner Augenheilanstalt international Ansehen. Im Jahr 1907 verlieh der Kaiser Liebenstein den Zusatz „Bad“.

Während des zweiten Weltkrieges verlor Bad Liebenstein 1941 seinen Status als Kurort und diente als Lazarettstadt. Am 4. April 1945 zog die US- Armee kampflos in den Ort ein und wurde am 6. Juli an die sowjetischen Truppen übergeben. Bereits ein Jahr nach Beendigung des zweiten Weltkrieges wurde der Kurbetrieb 1946 wieder aufgenommen.

In den Jahren 1947/ 48 wurde Bad Liebenstein zum staatlichen Volksheilbad mit der Spezialisierung auf Herz- Kreislauferkrankungen umgewandelt und war Kurort von Angehörigen der DDR-Regierung. Mit der politischen Wende wurde das Volksheilbad zunächst dem Land Thüringen zugeordnet und später in drei private Gesellschaften aufgespalten. Heute gehören zum Gemeindeverband Bad Liebenstein die Ortsteile Steinbach, Schweina, Meimers, Bairoda sowie Altenstein mit seinem Schloss und dem Landschaftspark. 

Die Quellen von Liebenstein
In einer kleinen Siedlung namens Sauerbrunn (Gründung um 1590) entdeckte man im Mittelalter eine Mineralquelle. 1601 gewann Sauerbrunn an Bedeutung, als Herzog Casimir von Sachsen-Coburg die Quelle durch den Meininger Physikus Dr. Megenbach untersuchen ließ. Schon damals wurden medizinische Gutachten veröffentlicht und man baute die ersten Häuser für Badegäste. Als im 18. Jahrhundert Herzog Georg I. von seinem Hofarzt auf die medizinische Bedeutung aufmerksam gemacht wurde, kaufte der Herzog das Gericht Liebenstein. Er ließ ab 1803 Sauerbrunn zum Badeort ausbauen und errichtete von 1804 bis 1806 ein Kurhaus, ein Fürstenhaus, ein Badehaus und legte die Kurpromenade an. Die Siedlungen Sauerbrunn und Grumbach wurden 1800 zur Gemeinde Liebenstein. Es wurde eine Badegesellschaft gegründet und bis 1816 wurden neue Mineralquellen erschlossen. Ein Aufschwung setzte ein, als 1846 bis 1866 die Georgsquelle, die Casimirquelle und die Charlottenquelle erschlossen wurden. 1951 wurde durch eine 165m tiefe Bohrung die Schwarzbachquelle erschlossen.
Die Quellen besitzen einen hohen Gehalt an gasförmiger Kohlensäure, einen großen Gehalt an Eisen und sehr geringe Anteile von Mangan und Arsen. Man bezeichnet sie als kochsalzhaltige Eisensäuerlinge. Durch die unterschiedlichen Tiefen variieren die Zusammensetzungen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Quellen sich gut zur Verdauung, zur Kräftigung der Manneskraft und Herzbehandlung eigneten. Nach regelmäßigen Genuss des Heilwassers gelang es Herzog Anton Ullrich im fortgeschrittenen Alter von X Jahren noch X Kinder zu zeugen. Bad Liebenstein wurde nun von Adel und wohlhabenden Bürgern bevölkert.

Nach 1945 entwickelte sich Bad Liebenstein zum Staatsbad und größtem Herzheilbad der DDR. Tausende Werktätige, sowie Regierungsangehörige  erholten sich während prophylaktischen Kuren oder nach Herz- und Kreislauferkrankungen. Auch der damalige Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht mit seinem Regierungsstab war regelmäßig in Bad Liebenstein zu Gast im Heinrich-Mann-Sanatorium.

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